Anekdoten
75 Jahren Domaines Rouvinez

Hermine Rouvinez

  • Unsere Mutter und Grossmutter Hermine gründete 1947 zusammen mit ihrem Mann Bernard die Kellerei Domaines Rouvinez. Zu jener Zeit bestand das Weingut vor allem aus der Colline de Géronde, wo auch der Weinkeller lag, der heute noch der Ort ist, wo wir unsere Gäste für eine Degustation empfangen. Hermine stand ihrem Mann in allen Bereichen der Weinproduktion zur Seite. Wenn sie nicht im Weinkeller beim Abfüllen anzutreffen war, kümmerte sie sich draussen um den Schnitt oder das Ausbrechen der Reben. Kam der Sommer, dann zog Hermine die Leitungen für die Sulfatierung der Trauben durch den Rebberg, eine Arbeit, die normalerweise von Männern erledigt wurde.
    Mit den Jahren liess sie dann die Arbeiten im Weinberg hinter sich und zog es vor, sich um den Verkauf zu kümmern. Sie erlernte die Arbeit der Weinverkosterin «on the job» und empfing die Kunden im Weinkeller auf der Colline de Géronde. Die Leute kamen von weit her, um sie über ihren Lieblingswein, den Fendant sprechen zu hören. Was den Tourmentin betraf, so zögerte sie nicht, ihn als den grössten Rotwein der Welt zu bezeichnen.
    Hermine hegte eine tiefe und echte Leidenschaft für den FC Sion, dessen Spieler sie alle beim Vornamen kannte. Praktisch nie liess sie sich ein Heimspiel entgehen, mischte sich unter die gut gelaunten Fans und verfolgte das Spiel eher von der Tribüne als von der VIP-Loge aus.
    Sie war vom Schlag der Bergler, die sich nur dann hinlegen, wenn sie schlafen. Fast ein Jahrhundert lang begleitete diese wunderbare Person die Geschichte des Walliser Weinbaus. Mit dem Land, auf dem sie geboren wurde, war sie innig verbunden. Im Dezember 2019 ist Hermine verstorben. Bevor sie diese Welt verliess, war es ihr letzter Wunsch, ein Glas Fendant zu trinken. Selbstverständlich wurde ihr dieser Wunsch erfüllt!
Domaines Rouvinez